Calmy -Rey spricht Armenier-Frage an
Ankara – Unterschiedliche Auffassungen in der Frage des Genozides an
Armeniern, aber Einigkeit in der Notwendigkeit einer historischen Aufarbeitung:
Dies
ist das Ergebnis des Treffens von BundesrÀtin Calmy-Rey mit dem turkischen
Aussenminister Gul.
An einer gemeinsamen Medienkonferenz in Ankara sagte Abdullah Gul, er habe
Micheline Calmy-Rey den Standpunkt der Turkei in der Armenier-Frage und die
historische Entwicklung des Problems ausfuhrlich erlÀutert. Die Haltungen der
Schweiz und der Turkei sind verschieden, stellte Gul fest. Der Entscheid des
WaadtlÀnder Grossen Rates im Jahr 2003, den Genozid an den Armeniern
anzuerkennen,
sei unangemessen gewesen. Grund fur das MissverstÀndnis sei nach seiner
Meinung die Darstellung der Ereignisse durch die im Ausland lebenden Armenier,
fugte
Gul hinzu.
Calmy-Rey wurdigte Engagement
Die Armenier-Frage hatte nach dem Entscheid des WaadtlÀnder Parlaments zu
diplomatischen Verstimmungen zwischen der Schweiz und der Turkei gefuhrt Eine .
Reise der Aussenministerin an den Bosporus wurde in der Folge annulliert. Ein
weiteres Thema des Treffens der Schweizer BundesrÀtin mit Gul waren die
Menschenrechte.
Micheline Calmy-Rey sprach Tacheles. / Foto: David Adair ex-press.ch
Calmy-Rey wurdigte dabei die erfolgten Reformen und Anstrengungen. Zu den
Anfang MĂ€rz in Istanbul gewaltsam unterdruckten Kundgebungen sagte die
EDA-Vorsteherin, sie hoffe, dass der politische Wille auch im Alltag seine
Umsetzung
finde.
Wirtschaftliche Beziehungen verbessern
Die wirtschaftlichen Beziehungen kamen ebenfalls zur Sprache. Diese konnten
noch verbessert werden, sagte Calmy-Rey. In diesem Zusammenhang erwÀhnte sie
die Moglichkeit eines Abkommens zur Vermeidung von Doppelbesteuerung.
Aussenministerin Micheline Calmy-Rey hatte ihren dreitÀgigen Besuch in der
Turkei in
Ankara mit einem Hoflichkeitsbesuch bei StaatsprÀsident Ahmet Necdet Sezer
begonnen und anschliessend einen Kranz beim Mausoleum von Mustafa Kemal Ataturk,
dem
Grunder der modernen und laizistischen Turkei, niedergelegt. Am Mittwoch
besucht die Aussenministerin Diyarbakir, eine kurdische Stadt im Sudosten der
Turkei, bevor sie in die Wirtschaftsmetropole Istanbul weiterreist.
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