Frankfurter Rundschau
15 Juli 2005
Chief Historian denies the Armenian Genocide
Chefhistoriker leugnet Genozid an Armeniern.
Berlin · 15. Juli · epd · Der Leiter der türkischen
Historiker-Kommission zur Untersuchung des Völkermords an den Armeniern
1915/16, Hikmet Özdemir, hat den Genozid geleugnet. Das Gegenteil sei
richtig, sagte Özdemir der Zeitung Die Welt. Die Armenier hätten gegen
die Türken gekämpft und eine halbe Million Türken umgebracht. Wenn
es ein Dokument gebe, aus dem hervorgehe, dass die Regierung des
Osmanischen Reiches die Vernichtung der Armenier beabsichtigt habe,
dann werde er das akzeptieren, so der Leiter der Kommission, die die
türkische Regierung einsetzte. Özdemir sagte, die Deportationen der
Armenier seien aus militärischen Gründen notwendig gewesen. Dass viele
gestorben seien, sei Folge der Kriegswirren und der Witterung gewesen.
Für Historiker ist unumstritten, dass die damalige Regierung
die Vertreibung und Ausrottung der Armenier im Osmanischen Reich
anordnete. Mehr als eine Million Armenier wurden Opfer des Genozids
während des Ersten Weltkriegs. Dokumente belegen die Ereignisse. Der
Bundestag verurteilte kürzlich den Völkermord.
–Boundary_(ID_wW7v43iSxhsYkOOis6n9/A)–