PresseMesse, Buchclub, Orhan Pamuk
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12.09.200 5
Parallel zur Frankfurter Buchmesse findet in diesem Jahr erstmals
die PresseMesse statt. Der “Kontakter” hat nachgefragt, welcher Ruf
der Gemeinschaftsschau in der Branche vorauseilt.
“Ein Blick auf die Referentenliste zeigt, dass hier nicht
die Geschaftsfuhrer der großen deutschen Verlage auf der
Buhne stehen. … Holger Busch, Geschaftsfuhrer Marketing und
Anzeigen im VDZ erklart: ‘Fur Publikumszeitschriften ist jeder Tag
Messetag.’ Interessierte Leser brauche man nicht unbedingt auf der
Buchmesse zu suchen. Schließlich seien Zeitschriftensortimente an
jedem Bahnhofkiosk einsehbar. Interessant sei die Veranstaltung eher
fur Herausgeber von Fachzeitschriften, meint Busch. … Sabine Voss,
Leiterin des Berliner Buros der Deutschen Fachpresse, beurteilt
die Situation zunachst ahnlich. Allerdings glaubt sie, dass die
PresseMesse in einigen Jahren fur alle Special-Interest-Anbieter
eine Chance darstellen kann – nicht nur fur diejenigen, die ihre
Magazine ausschließlich uber Abonnements verkaufen. Es werde etwas
Zeit brauchen, meint Voss, bis sich die PresseMesse etabliert.”
Die Marketing-Offensive des Bertelsmann-Buchclubs ist Thema im
“Handelsblatt”:
“Nun soll der Verlustbringer mit einer Fokussierung auf das
Buchgeschaft und neueren Laden aus den roten Zahlen kommen. Von den
300 Laden in Deutschland sind aber nur 80 renoviert. ‘Der Club galt
lange als Nachspieltheater’, sagt Clubchef Marc-Oliver Sommer. Kunftig
will er stattdessen exklusive Bucher verlegen wie zum Beispiel eine
aufwendige Neuausgabe von Dantes ‘Gottlicher Komodie’ mit Bildern
des spanischen Malers Miguel Barcelo. Den Billigheimer wollen die
Bertelsheimer nicht mehr machen. ‘Wir sind kein Discounter und werden
auch nie einer sein’, sagt Sommer.”
Es sei kein Zufall, dass der Friedenspreistrager Orhan Pamuk ebenso
wie sein Vorganger, der 1997 mit demselben Preis ausgezeichnete
Yasar Kemal, mit der Justiz zu tun bekommt, meint die “Frankfurter
Allgemeine Zeitung”.
“Das macht sozusagen den Ehrentitel turkischer Autoren aus, dass
sie seit den Tagen des Tanzimat, der Reformen in der zweiten Halfte
des 19. Jahrhunderts, immer wieder mit Verbannung, Gefangnis oder
juristischen Nachstellungen zu rechnen haben. Pamuk hatte die
Armenier-Massaker beim Namen genannt und die ungloste Kurdenfrage
in einer Art und Weise angesprochen, die dem Staatsanwalt mißfiel.
Zuvor hatte es schon ein Kesseltreiben gegen den Autor wegen seiner
Äußerungen gegeben; er spielt namlich so gar nicht die nationale Leier,
deren Tone man noch immer gerne hort in der Turkei.”
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