ARMENIEN HOFFT AUF TURKISCHE ZUGESTANDNISSE IN EU-VERHANDLUNGEN
Associated Press Worldstream – German
Mittwoch, 5. Oktober 2005
Eriwan
Armenien erhofft sich im Laufe der EU-Beitrittsverhandlungen mit der
Turkei historische Zugestandnisse Ankaras. Außenamtssprecher Gamlet
Gasparjan sagte am Mittwoch in Eriwan, vor einer Aufnahme in die EU
sollte die Turkei die Verfolgung der armenischen Minderheit Anfang
des 20.
Jahrhunderts als Volkermord anerkennen. Eriwan hoffe daruber hinaus,
dass die Turkei als EU-Mitglied ihre Grenze zu Armenien offnet
“und echte Schritte zur vollen Garantie der Rechte und Freiheiten
nationaler Minderheiten einleitet”.
Der Osten der heutigen Turkei war das Kernland der armenischen Kultur
bis zum Zusammenbruch des Ottomanischen Reichs gegen Ende des Ersten
Weltkriegs. Nach armenischer Darstellung wurden bei Vertreibungen und
Verfolgung bis zu 1,5 Millionen Menschen getotet; Eriwan spricht von
einem Volkermord. Wegen des armenisch-aserbaidschanischen Krieges
schloss die Turkei 1993 ihre Grenze zu Armenien. Fur Armenien,
das keinen Zugang zum Schwarzen Meer hat, bedeutet das erhebliche
wirtschaftliche Nachteile.
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