Süddeutsche Zeitung
12. Oktober 2007
Massaker an Armeniern
Während des Ersten Weltkriegs wurden im Osmanischen Reich
Hunderttausende Armenier getötet. Während Armenien von mehr als einer
Million Ermordeten spricht, räumt die Türkei lediglich den Tod von
bis zu 500 000 Armeniern ein. Ein Auslöser des Massenmords war 1914
der Eintritt des Osmanischen Reichs in den Krieg an der Seite von
Deutschland und Österreich-Ungarn. Im April 1915 begann die
nationalistische Regierung des Osmanischen Reichs mit der Festnahme
Tausender Armenier, die ihrer Auffassung nach mit dem russischen
Feind zusammenarbeiteten. Die armenische Bevölkerung wurde zum
"Binnenfeind" erklärt und in die Wüsten Mesopotamiens vertrieben. Ein
Großteil wurde bereits auf dem Weg dorthin oder in Gefangenenlagern
getötet. Die Armenier bezeichnen das Massaker als Völkermord. Das
Europaparlament benutzt diese Bezeichnung seit 1987 ebenfalls,
Deutschland bislang nicht. Die Türkei rechtfertigt die Massaker als
"Bestrafungsmaßnahme". Die Armenier hätten auch Zehntausende Türken
ermordet. AFP
From: Emil Lazarian | Ararat NewsPress