Aghet: Catastrophe: ARD-Docu Shows Genocide of Armenians (in German)

Die Welt, Deutschland
9 April 2010

Aghet: The Catastrophe: ARD-Docu Shows Genocide of Armenians

"Aghet" ` die Katastrophe
ARD-Doku zeigt Völkermord an Armeniern

9. April 2010, 14:29 Uhr .Mit 1,5 Millionen Todesopfern war es einer
der schlimmsten Genozide in der Menschheitsgeschichte: der Völkermord
an den Armeniern während des Ersten Weltkriegs. Bis heute erkennt die
Türkei diese Tatsache nicht an. Dafür arbeitet eine ARD-Dokumentation
das schreckliche Verbrechen jetzt noch einmal auf.

Es war eines der groÃ?en Menschheitsverbrechen im vergangenen
Jahrhundert: Bis zu 1,5 Millionen Menschen starben während des Ersten
Weltkriegs im Osmanisch-Türkischen Reich. Sie wurden Opfer des
Völkermords der Herrscher an den Armeniern. Noch heute wird der
Genozid von der Türkei jedoch nicht als solcher anerkannt. In ihrer
eigenen Sprache bezeichnen die Armenier dieses tragische Kapitel ihrer
Geschichte mit dem schlichten Wort ?Aghet` (deutsch: die Katastrophe).

Für Filmemacher Eric Friedler ein passender Titel für seine
90-minütige Dokumentation, die jetzt in der ARD läuft: ?Aghet ` ein
Völkermord`. Anhand zahlreicher historischer Quellen versucht
Friedler, den Verlauf des Völkermords zu rekonstruieren und auch zu
erklären, aus welchen politischen Gründen dieser Genozid bis heute
häufig totgeschwiegen wird.

Zahlreiche Zeitzeugen, mittlerweile längst gestorben, berichten von
den Greueln dieser Zeit. Schauspieler der ersten Garde leihen diesen
Menschen ihre markanten Stimmen, darunter Martina Gedeck, Ulrich
Noethen, Gottfried John, Joachim Król, Peter Lohmeyer und Burghart
Klau�ner. Am 24. April vor 95 Jahren begann der Völkermord, der ?heute
von Historikern als Blaupause für den Holocaust und viele darauf
folgende Völkermorde verstanden wird`, wie Thomas Schreiber, Redakteur
und Leiter des Programmbereichs Fiktion & Unterhaltung beim
verantwortlichen Norddeutschen Rundfunk (NDR) zum Film schreibt.

Er hebt zudem die filmische Qualität von ?Aghet` hervor. ?Diese beruht
auf der Qualität der journalistischen Recherche, auf der Herausbildung
einer spezifischen �sthetik in der Präsentation historischer
Augenzeugen und einem Spannungsbogen zwischen Vergangenheit und
Gegenwart, der die Bedeutung eines historischen Ereignisses bis in
unsere Tage mit gro�er Nähe lebendig werden lässt.`

Er wolle das Thema damit einem grö�eren Publikum bekanntmachen. Ob das
allerdings bei einem Sendetermin am späten Freitagabend klappt,
scheint sehr fraglich.

"Aghet ` ein Völkermord", Freitag, 9. April, 23.30 Uhr, ARD